Zur Geschichte des sorbischen Gesangbuchs

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I. Sorbischer Kirchengesang nach der Reformation
II. Deutsch-sorbisches Gesangbuch von 1710
III. Sorbisches Gesangbuch von 1741
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Die Diakone, Johann Pech in Bautzen sowie Johann Hobjan in Löbau, besorgten die Korrekturen dieses Gesangbuchs und der Oberamtshauptmann, Graf Friedrich Caspar von Gersdorff, förderte mit besonderem Wohlwollen seine Verbreitung. Gedruckt wurde es 1741 mit kleiner Schrift. Sein Titel "Duchomne Kyrlischowe Knihi" hat es bis 1930 beibehalten. Das von den Sorben schon in katholischer Zeit gebrauchte Wort "Kerlus" für das Kirchenlied, geht auf den griechischen Bittruf "Kyrie eleison" zurück, womit der Gebetscharakter der Kirchenlieder unterstrichen werden soll.
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IV. Sorbische religiöse Dichtung

Was wir in dem evangelisch-sorbischen Gesangbuch an Liedern vorfinden, ist nur ein Teil des sorbischen geistlichen Liedguts überhaupt, bestimmt der kleinste. Ein Gesangbuch kann stets nur eine Auswahl der vorhandenen Lieder bieten; es ist aber nicht gesagt, ob es immer die beste ist. Das Liedgut des sorbischen Gesangbuchs besteht größtenteils aus Übersetzungen und nur zu einem geringen Teil aus Originalliedern. Von Georg Matthäus, Mitarbeiter am deutsch-sorbischen Gesangbuch von 1710, stammt das Lied Nr. 505: "Gott Lob, die Zeit wird kommen, daß ich die Welt verlassen muß."

Von Jan Pech , der für das "Alte sorbische Gesangbuch" allein 81 Liedübersetzungen lieferte, rühren Nr. 269 und 378 her:
"Nur eins, nur eins ist not. Das andere laß ich dir, o Welt."

"Gott sei gelobt, daß so gesund, ich diesen Tag vollendet."
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Zu den Dichtern sorbischer Kirchenlieder können gerechnet werden: Ernst Traugott Jacob, Karl Traugott Kanig, Johann Andreas Kapler, Johann Kilian, Heinrich Krüger, Andreas Lubenski, Georgius Matthaei, Johann Pech , Johann Karl August Räde, Matthäus Urban und Karl Johann Walter, mithin zusammen 11. Ein Lied stammt von den sogenannten Stundisten auf der Bautzener Seidau. Weit zahlreicher sind die Übersetzer 65).
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Anmerkung: 65) Eine Zusammenstellung findet sich in dem sorbischen Gesangbuch von 1931. Seite 610-614.


Von Konrad Pech

Familienarchiv PECH   QK-0080